Kurzbericht

Zeremonie zum Ende des Rückzugs zur Regensaison für die Mönche des Tempels Lingyin

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Am Morgen des 21. August 2021 veranstalteten alle Mönche des Tempels Lingyin die nach den klösterlichen Regeln vorgeschriebene Zeremonie, die den Rückzug zur Regensaison (Skt. varṣoṣita) beendet. 

Am frühen Morgen führte der ehrwürdige Guangquan, Abt des Tempels Lingyin, die Mönche zum ersten Abschnitt der Zeremonien und beantwortete der Reihe nach ihre Fragen. Sie übten Selbstreflexion über die Mängel während des Rückzuges zur Regenzeit und legten vor der versammelten Gemeinde formelle Geständnisse ab. Neben körperlicher und geistiger Reinheit erwarben sich die Praktizierenden damit religiöses Verdienst.

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Mit dieser Zeremonie endete der diesjährige Rückzug zur Regensaison. Die Mönche versammelten sich zum Abschluss in der Halle der Großen Helden. Der ehrwürdige Guangquan ermahnte die Teilnehmer der Veranstaltung, sich auch nach dem Ende des Sommer-Rückzugs weiter fleißig dem Studium zu widmen, und nicht in der Praxis nachzulassen, denn dies sei die Grundlage, sie ihrem Ziel der Erleuchtung näherzubringen.

Den Vorschriften der buddhistischen Rechtsvorschriften zufolge begann der Rückzug zur Regensaison am 15. Tag des vierten Monats des chinesischen Mondkalenders. Während des Rückzugs zur Regensaison rezitieren die Mönche des Tempels Lingyin täglich gemeinsam das Buddhāvataṃsaka-mahāvaipulya-sūtra. Im Rahmen der Abschlussfeier sprachen die Teilnehmer ihren Wunsch aus, dass Wind und Regen zum Wohl des Landes eintreffen mögen und unter der Bevölkerung Frieden herrsche. Weiterhin wünschten sie sich regen Besuch der Klöster sowie weltweiten Frieden, das fortgesetzte Drehen des Rades der buddhistischen Lehre und die Ausbreitung des Buddhismus.

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Traditionell dauerte die Regensaison im alten Indien drei Monate. Während dieser Zeit, in der das Reisen erschwert war und Lebewesen leicht getötet oder verletzt werden konnten, wurde ein gemeinsamer Rückzug angeordnet, um Unfälle zu vermeiden. Die Rückzugsperiode, die mit gemeinsamen Rezitationen begangen wird, wurde nach dem chinesischen Mondkalender auf eine Dauer vom 15. Tag des vierten Monats bis zum 15. Tag des siebten Monats festgelegt. Auf Chinesisch wird sie als „Ruhiges Zuhausebleiben im Sommer“ bezeichnet. Der erste Tag dieser Periode heißt Jiéxià, und der Tag der Vollendung heißt Jiěxià.

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Die Rückzugszeit während der Regenzeit dient dazu, Unfälle zu vermeiden und das Leben von Lebewesen nicht zu gefährden. Aber nicht zuletzt dient diese Zeit auch dazu, die Lehre des Buddhas zu studieren und sie in allen Bedeutung zu durchdringen.


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