Kurzbericht

Freilassung gefangener Tiere beim Laternenfest

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Am 15. Februar 2022, dem fünfzehnten Tag des ersten Mondmonats, feiert man in China traditionell das Laternenfest. Im Tempel Lingyin wurde anlässlich dieses Festes vor der Halle des Medizinbuddhas Bhaishajyaguru eine Gebetszeremonie abgehalten. Dabei wurden unter Gebeten für Barmherzigkeit und humanes Verhalten aller Menschen Tiere wie Fische und Schildkröten in die Freiheit entlassen. Das Ritual der Befreiung von Tieren ist mit der Hoffnung verbunden, dass dadurch alle Lebewesen der Freiheit vom Leiden näher kommen.

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Gegen sieben Uhr morgens bildeten die Mönche lange Reihen vor der Halle von Bhaishajyaguru. Begleitet von Rezitationen versprengte der Obermönch reines Wasser für die Wasserkreaturen und segnete sie. Im Rahmen der Freilassungszeremonie nahmen zahlreiche Menschen samt den freigelassenen Lebewesen Zuflucht zu den Drei Juwelen. Gemeinsam rezitierten sie Sutra-Verse und Segenswünsche. Sie förderten damit das Wachstum ihrer Anlagen zur Erlangung der Erleuchtung, übten sich in Barmherzigkeit und häuften positives Karma an.

In den buddhistischen Klassikern stehen viele Methoden, wie Katastrophen gelindert werden und zum Nutzen aller Lebewesen um Segen gebetet werden kann. Darunter stehen die Verdienste um die Befreiung von Lebewesen an erster Stelle. Bei diesem Ritual retten die Gläubigen im Sinne der buddhistischen Tugenden Gleichmut und Mitleid das Leben anderer Wesen, damit legen sie die erste Grundlage dafür, den Geist der Erleuchtung hervorzubringen. Die Befreiung von Lebewesen ist daher nicht nur eine schöne Tradition, sondern auch eine der wichtigsten Praktiken für alle Buddhisten.

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Regelmäßig am 15. des Mondkalenders werden am Tempel Lingyin kleine Tiere freigelassen. Dabei wird darauf geachtet, dass das Ritual nach wissenschaftlichen, humanitären und ökologischen Gesichtspunkten einwandfrei verläuft. Durch die Freilassung der Lebewesen praktizieren die Teilnehmer die Barmherzigkeit der Buddhas, dadurch soll das Mitgefühl kultiviert und ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Natur gefördert werden.


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